===== Windows 8, 8.1 / Windows 10 ===== ==== Problemstellung ==== Mit den Windows-Versionen 8, 8.1 und 10 hat Microsoft den Prozess des Hoch- und Herunterfahrens des Betriebssystems optisch (!) beschleunigt. Dies wird dadurch erreicht, daß in Wirklichkeit gar nicht heruntergefahren wird. Es werden lediglich die laufenden Applikationen beendet und anschliessend der aktuelle Zustand des Betriebssystems auf Festplatte gesichert. Beim Hochfahren wird diese Sicherung in den Speicher des Rechners geladen und angestartet. Dadurch entsteht für den Anwender der Eindruck, daß das Hoch- und Herunterfahren des Betriebssystems schneller geht als bei älteren Systemen - was in Wirklichkeit überhaupt nicht der Fall ist. In den aktuellen Versionen von (p2f) führt dieses 'Feature' allerdings zu ernsten Problemen, weil nämlich laufende Dienste beim simulierten Herunterfahren nicht beendet werden. Die Windows-Versionen 8, 8.1 und 10 müssen so konfiguriert werden, daß das Betriebssystem tatsächlich heruntergefahren und anschliessend neu gestartet wird. \\ \\ ==== Lösung ==== Dazu gibt es bei Windows 8, 8.1 und 10 in der ''Systemsteuerung'' unter ''Energieoptionen'' die Möglichkeit, das Startverhalten des Systems zu verändern. \\ \\ {{print2forms:tips:0060-1.png}} \\ \\ Am linken Rand des Fensters gibt es einen Link ''Auswählen, was beim Drücken des Netzschalters geschehen soll''. Folgt man diesem Link, erscheint das folgende Fenster: \\ \\ {{print2forms:tips:0060-2.png}} Hier gibt es im unteren Drittel eine Einstellung ''Schnellstart aktivieren (empfohlen)''. Entgegen der Empfehlung ist diese Einstellung inaktiv zu machen. Der Hinweis bezüglich des Neustarts bedeutet, daß nach wie vor bei einem Neustart 'richtig' herunter- und wieder hochgefahren wird. \\ \\ ==== Lösung bei fehlenden Einstellmöglichkeiten ==== Werden aus irgendwelchen Gründen die oben beschriebenen Einstellungen nicht angezeigt, was zum Beispiel beim Einsatz der Betriebssysteme auf virtuellen Maschinen der Fall sein kann, ist anders vorzugehen. Hier bleibt nur, mit Administrationsrechten ein Kommandozeilenfenster zu öffnen. Das geht am schnellsten durch Drücken der Tasten ''Windows+X'' und Auswahl des Menüpunktes ''Eingabeaufforderung (Administrator)''. Im erscheinenden Fenster muß der Befehl ''powercfg /H off'' eingegeben werden, um zukünftig das Betriebssystem richtig herunterzufahren. \\ \\ ==== Hinweise ==== * Da die (p2f)-Dienste ohne die obigen Einstellungen im Prinzip nur angehalten werden, kann es zu Datenverlusten kommen. Insbesondere laufende Druckvorgänge können nicht abgeschlossen werden, weil (p2f) das simulierte Herunterfahren nicht verzögern kann. Aber auch (p2f)-interne Verbindungen zwischen Server, Routern und Proxies werden möglicherweise abgebrochen. * Ein weiteres schwerwiegendes Problem kann entstehen, wenn die **Software-Management-Konsole** ebenfalls auf diesen Betriebssystemen betrieben wird. Weil die gesamte Zeitüberwachung hinfällig ist (die Uhr bleibt stehen und springt dann irgendwann einfach weiter), kann es bei der Lizenzvergabe an Clients und Gateways zu Fehlern kommen. * Zukünftige Versionen der (p2f)-Dienste sollten auch damit klarkommen, daß das Betriebssystem nur 'eingefroren' wird. Weil aber Microsoft den Anschein eines schnellen Herunterfahrens erwecken will, ist konsequenter Weise nicht vorgesehen, daß Dienste das simulierte Herunterfahren ausbremsen können. Von daher ist aktuell nicht klar, ob das Problem prinzipiell lösbar ist. * Diese Ausführungen betreffen übrigens auch den Fall, daß (p2f) auf einer **virtuellen Maschine** betrieben wird, und diese Maschine nur angehalten wird, anstatt sie richtig herunterzufahren. * Gleiches gilt ebenfalls für den Fall, daß (p2f) auf Rechnern betrieben wird, die nur in den StandBy-Modus versetzt werden, anstatt sie auszuschalten. * Es ist prinzipiell keine gute Idee, die genannten Windows Systeme in der **Home**- oder gar **Educational**-Edition einzusetzen. Insbesondere bei Windows 10 stellt das automatische Einspielen von Updates ohne die Möglichkeit, das Update zu verzögern oder auszusetzen, ein erhebliches Risiko für den Produktivbetrieb dar. Es ist denkbar, dass Updates (p2f) in seiner Funktion beeinträchtigen können. Tritt dieser Fall ein, wäre diese (p2f)-Installation bis zur Klärung des Problems funktionsunfähig.