Steuerung von Heft- oder Falzmaschinen

Anforderung

Zur Steuerung von Maschinen zur Nachbearbeitung von gedruckten Dokumenten gibt es leider eine ganze Menge sehr herstellerspezifischer Verfahren. Vom einfachen Strichcode am Rande der Blätter bis hin zum komplexen 2d-Barcode ist da alles anzutreffen.

Im Tip Steuerung von Kuvertiermaschinen wurde beschrieben, wie mit Hilfe der Druckeranpassung einfache Markierungen angebracht werden. Ebenfalls in diesem Tip wurde beschrieben, wie mit Hilfe des Programms p2fFold.exe eine bestimmte Gruppe von Kuvertiermaschinen aus print2forms heraus angesteuert werden kann.

In diesem Tip wird ein weiteres Programm p2fFold.exe vorgestellt, welches für die Steuerung einer Heft- oder Falzmaschine zum Einsatz kommt, die, um erhöhten Sicherheitsanforderungen zu genügen, neben einem Seitenzähler auch noch einen Dokumentenzähler benötigt.

Die Systemfeldapplikation p2fFold

Für Fälle, in denen das normale Leistungsspektrum von print2forms nicht ausreicht, gibt es bei der Definition von Formularen ein System-Anfragefeld. Mit Hilfe diese Feldes kann während der Erzeugung eines Formulars ein externes Programm aufgerufen werden, das dann die verlangte Aufgabe übernimmt. Dabei können natürlich Parameter an das Programm übergeben werden, die die zu lösende Anforderung definieren.

Das externe Programm - eine sogenannte Systemfeldapplikation - erzeugt in der Regel eine Zeichenkette, die dann mit Hilfe anderer Felder (Texte, Barcodes, Ressourcen) weiterverarbeitet werden können.

Für die Steuerung von Heft- oder Falzmaschinen dient die Systemfeldapplikation p2fFold, die folgende Leistungsmerkmale unterstützt:

Diese Systemfeldapplikation ist für Heft- oder Falzmaschinenen, wie etwa die der Firma Holtzer, einsetzbar.

Ein Aufruf der Systemfeldapplikation ohne Parameter über die Kommandozeile (DOS-Box, Eingabeaufforderung, Konsole) zeigt eine kurze Beschreibung, die möglichen Parameter und ein paar beispielhafte Aufrufe an. Auch die Rückkehrwerte des Programms sind aufgelistet.

p2fFold V1.0  (c) 2013 by SPE Systemhaus GmbH

Description:
 Generates marks for controlling a folder
 and stapling machine.
 An 3 bit counter for a document group and a 4-bit
 counter for pages within a document is supported.

Program parameters are:
 Mandatory parameter:
  <id>   Identifier of calling client or gateway
 Optional parameters:
  -f     Fold or staple. Increase group counter.
         Reset page counter to one.
  -r     Reset both counters to one. No marks.
  -c     Display counter for test.

General return codes:
    0 - Success
   -1 - Failed
   -2 - Unknown program option
   -3 - Program option expected
    n - Windows error code

Usage in system request field:
 p2fFold -f
    Force fold or staple
 p2fFold -r
    reset document and page counter

print2forms (R)  is a registered trademark
                 of SPE Systemhaus GmbH

Wie anhand der Beschreibung zu sehen ist, gibt es noch einen Parameter, um die Zähler wieder zurückzusetzen (-r), sowie einen Parameter, um die Zähler während des Testens optisch direkt sichtbar zu machen - die Zählerstände werden über dem Strichcode als Ziffern ausgegeben (-c).

Aufruf im System-Anfragefeld

Genau wie bei der Benutzung der fest eingebauten Unterstützung für Papiernachbearbeitungsmaschinen muss beim Drucken zunächst ein Dokumentenprozess aufgerufen werden, der die Anzahl der Seiten im Dokument ermittelt - und bei dieser Gelegenheit auch grössere Druckaufträge in Einzeldokumente zerlegen kann. Wie die Dokumentgrenze definiert ist, hängt vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Ist die Dokumentgrenze erkannt, wird an den Druckprozess übergeben, der dann die Strichcodes zur Steuerung der Maschine aufbringt.

Im Druckprozess muss das letzte oder einzige Blatt des Dokuments erkannt werden, weil dort die Markierung für das eigentliche Heften oder Falzen aufzubringen ist. Daher ist der erste Zustand in der Seitenfolge eine Abfrage auf die letzte Seite des Dokuments - was auch den Fall einseitiger Dokumente einschliesst, weil bei den hier diskutierten Strichcodes keine Unterscheidung notwendig ist. Ist dies die letzte Seite im Dokument, wird ein Formular gedruckt, das den Strichcode zum Auslösen des Falzvorgangs druckt. Ist es nicht die letzte Seite, wird hingegen ein Formular aufgerufen, das einen Strichcode zum Aufsammeln druckt.

In den im Prozess aufgerufenen Formularen ist dann das System-Anfragefeld mit dem Aufruf der Systemfeldapplikation p2fFold enthalten. Das geschieht alles ganz analog zum Tip Steuerung von Kuvertiermaschinen.

Für das Aufbringen der Strichcodes werden die beiden Formulare Marke Heften und Marke Sammeln benötigt. Sie unterscheiden sich nur im Aufruf der Systemfeldapplikation. Beide Formulare enthalten jeweils ein System-Anfragefeld und ein Textfeld.

Die Angabe Ausführung abwarten im System-Anfragefeld sorgt dafür, dass mit dem Druck des Formulars gewartet wird, bis die Systemfeldapplikation beendet wurde und die angefragten Daten wirklich zur Verfügung stehen. Die Angabe des Zeichensatzes ist in diesem Fall unkritisch, weil die Kommandos für p2fFold nur ASCII-Zeichen enthalten.

Da eine Systemfeldapplikation letztendlich nur eine Zeichenkette erzeugt, wird das Textfeld benötigt, um die gelieferte Information zu verarbeiten. In diesem Fall besteht die Verarbeitung lediglich darin, diese Zeichenkette an den linken Rand des Blattes zu drucken. Dabei bestimmen die Positionierungsangaben des Textfeldes die Position des Strichcodes. In der Schablone findet sich eine Referenz auf das System-Anfragefeld. Die sonstigen Angaben im Textfeld sind hier ohne weitere Bedeutung.

Hinweise