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Konfiguration des Line-Printer-Daemons

Bei der Konfiguration des Line-Printer-Daemons sind gegenüber der Konfiguration normaler Gateways einige Unterschiede zu beachten. Das auffälligste ist zunächst, daß der Line-Printer-Daemon keine Angabe zum Port benötigt, weil er immer fest auf der Port-Nummer 515 antworten muß.

Desweiteren benötigt der Line-Printer-Daemon auch keine Anpassung, weil er an den von ihm transportierten Dateien keine Änderungen vornimmt, und deshalb keine Datenströme interpretiert. Der Line-Printer-Daemon macht keine Annahmen darüber, welcher Art die Dateien sind, die er empfängt!



Entscheidend für die Funktion sind die Angaben unter Spool Verzeichnis, Skript Verzeichnis und Befehlszeile. Das Spool Verzeichnis wird immer benötigt, weil dies das Verzeichnis ist, in dem die Warteschlangen für die Client und Gateways angelegt werden. Das Skript Verzeichnis muß nur dann angegeben werden, wenn die übertragenen Dateien durch einen externen Prozess bearbeitet werden sollen. Sollen die Datei dagegen einfach nur an einen Client oder an ein Gateway weitergegeben werden, kann dieses Feld leer bleiben.

Mit der Befehlszeile wird entschieden, ob ein externer Prozess zur Bearbeitung der übertragenen Dateien verwendet werden soll oder nicht. Ist die Befehlszeile ausgefüllt, wird das darin enthaltene Kommando für jede übertragene Datei aufgerufen. Ist sie hingegen leer, werden die übertragenen Dateien einfach nur an den der Warteschlange zugeordneten Client oder an das zugeordnete Gateway übertragen.

Für die Auswahl der durch den Line-Printer-Daemon zu verwaltenden Warteschlangen gelten die folgenden Regeln:

  • Das in der Konfiguration des Gateways angegebene Spool Verzeichnis wird daraufhin untersucht, ob es Unterverzeichnisse enthält, deren Namen mit dem Namen eines Clients oder Gateways übereinstimmen. Ist dies der Fall, wird dieses Unterverzeichnis als Warteschlange verwaltet. Die empfangenen Dateien werden in diesem Unterverzeichnis abgelegt und dann an den betreffenden Client oder das Gateway weitergeleitet.
  • Wurde kein übereinstimmendes Unterverzeichnis vorgefunden, wird dies dahingehend interpretiert, dass alle Client und Gateways eine Warteschlange zugeordnet bekommen sollen. Der Line-Printer-Daemon wird einmalig für jeden Client und jedes Gateway ein Unterverzeichnis als Warteschlange innerhalb des Spool Verzeichnises anlegen.
  • Es können auf einem Rechner nicht mehr als 250 Warteschlangen verwaltet werden.


Ist unter Befehlszeile nichts eingetragen, werden alle in den Warteschlangen vorgefundenen Dateien ohne weitere Modifikation an den der Warteschlange zugeordneten Client oder an das Gateway geschickt. Gegenüber dem Client oder dem Gateway verhält sich der Line-Printer-Daemon wie ein druckender Host-Rechner. Nach erfolgreicher Übertragung wird die vorgefundene Datei in der Regel gelöscht - wenn der druckende Rechner das Löschen angefordert hat.

Ist hingegen unter Befehlszeile ein Kommando eingetragen, wird dieses Kommando für jede in den Warteschlangen vorgefundene Datei einmal ausgeführt. Das Kommando startet in der Regel ein Skript oder ein Programm, welches parallel zum Line-Printer-Daemon als eigener Prozess ausgeführt wird. Das aufgerufene Skript oder Programm muß die Datei nach vollendeter Arbeit selbst löschen.

Wegen der Parallelbearbeitung durch einen externen Prozess wird die vorgefundene Datei erst in ein Arbeitsverzeichnis kopiert, um so der Löschaufforderung durch den druckenden Rechner zu entgehen. Der Line-Printer-Daemon legt daher in jeder Warteschlange ein zusätzliches Unterverzeichnis mit dem Namen Work an. Der externe Prozess kann daher die Datei aus diesem Verzeichnis dann nicht nur lesen, sondern auch abändern und nach getaner Arbeit löschen.

In diesem Modus können zum Beispiel nicht unterstützte Dateitypen (z.B. PDF) mit Hilfe der dazugehörenden Applikationen (z.B. Adobe Reader) direkt auf den Client oder das Gateway gedruckt werden.

Für die Fälle, in denen mit Hilfe eines Skriptes die vorgefundene Datei bearbeitet werden muß, liegt im Skript-Verzeichnis der print2forms-Installation ein kleines Hilfsprogramm mit dem Namen Sender.exe, welches eine Datei via TCP/IP an einen Client oder ein Gateway überträgt. Die Funktionsbeschreibung des Programms sowie ein kleines Beispiel-Skript sind in der Beschreibung des Monitor-Gateways zu finden.

Neben den für normale Gateways definierten Kommandozeilenparametern existieren für den Line-Printer-Daemon noch zwei zusätzliche Parameter:

%8
      
Port-Nummer des Clients oder Gateways, der/das dieser Warteschlange zugeordnet ist. Diese Port-Nummer muss als Ziel für die TCP/IP-Verbindung genommen werden, wenn ein externes Skript oder Programm seine Ausgaben an den zur Warteschlange gehörenden Client oder an das Gateway weiterleiten möchte.
%9 Name der Warteschlange.


Im Feld Protokollierung wird der Umfang der in die Ablaufverfolgung einzutragenden Meldungen bestimmt. Es werden dabei vier Stufen unterschieden.

Nur Fehler Nur Fehlermeldungen, die beim Betrieb des Gateways auftreten, werden in die Ablaufverfolgung eingetragen. Beim Auftreten von Fehlern ist das erzeugte Druckbild der weitergeleiteten Datei in der Regel nicht wie erwartet.
Fehler und Warnungen Neben den Fehlermeldungen werden auch Warnungen mit in die Ablaufverfolgung aufgenommen. Warnungen beziehen sich auf Situationen oder Ereignisse, die die Funktion des Gateways nicht beeinflussen, aber möglicherweise auf Probleme mit der Konfiguration hinweisen.
Fehlersuche Diese Stufe sollte nur aktiviert werden, wenn Sie von einem Supportmitarbeiter ausdrücklich dazu aufgefordert werden. Neben allen Meldungen der vorherigen Stufe werden noch interne, technische Statusmeldungen in die Ablaufverfolgung eingetragen, die es dem Supportmitarbeiter ermöglichen, eine vermutete Fehlersituation im Gateway zu beurteilen.
Fehlersuche
RegEx
Diese Stufe ist für das LPD-Gateway ohne Bedeutung.


Hinweise

  • Da der Line-Printer-Daemon ein eigenes Spool-System darstellt, kann es selbstverständlich vorkommen, daß kürzere Dateien längere Dateien quasi 'überholen' und dann die Druckreihenfolge nicht mehr die erwartete ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn mehrere Rechner drucken, oder wenn das Spool-System des druckenden Rechners Druckaufträge parallel überträgt.
  • Weil die Warteschlangen die gleichen Namen wie die Clients oder die Gateways haben müssen, dürfen in den Namen der Clients oder Gateways natürlich keine Zeichen vorkommen, die in Windows-Datei- oder -Verzeichnisnamen nicht erlaubt sind, also die Zeichen '/', '\', '<', '>', '|', ':', '?', '*' und '„'. Zudem muß berücksichtigt werden, daß Windows nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet.
  • Außerdem sind beim Einsatz des Line-Printer-Daemons die folgenden an sich in print2forms zugelassenen Bezeichnungen nicht als Client- oder Gateway-Name erlaubt, weil sie vom Windows-System nicht unterstützt werden: 'CON', 'PRN', 'AUX', 'CLOCK$', 'NUL', 'COM1', 'COM2', 'COM3', 'COM4', 'COM5', 'COM6', 'COM7', 'COM8', 'COM9', 'LPT1', 'LPT2', 'LPT3', 'LPT4', 'LPT5', 'LPT6', 'LPT7', 'LPT8' und 'LPT9', sowie alle Namen, die mit diesen Bezeichnungen gefolgt von einem Punkt anfangen.
  • Die Angaben in den Feldern Gateway-Speicher, Druckdatenstrom und Auflösung werden fest vorbesetzt, und sind auch im LPD-Gateway-Objekt im Administrationsprogramm von print2forms nicht änderbar.



print2forms/service/konfigurationdaemon.txt · Zuletzt geändert: 2022-11-15 18:06 (Externe Bearbeitung)