print2forms wird über eine sogenannte Management-Konsole lizenziert. Das ist ein Netzwerkdienst im Netzwerk des Anwenders, der Lizenzanfragen aller print2forms-Komponenten beantwortet. Grundlage der Lizenzierung ist eine Lizenzdatei, in der alle Komponenten in der entsprechenden Anzahl aufgelistet sind, für die eine Lizenz erworben wurde.

Fällt diese Management-Konsole aus oder ist sie im Netzwerk nicht mehr erreichbar, kommt print2forms irgendwann zum Stehen. Die Management-Konsole stellt somit ein Single-Point-of-Failure dar. Deshalb gibt es im Konzept von print2forms noch eine optionale Backup-Management-Konsole, die automatisch einspringen kann, wenn die primäre Management-Konsole ausfällt. Dazu muss diese Backup-Management-Konsole auf einem anderen Rechner, in einem Teil des Netzwerks installiert sein, damit sie wirklich noch betriebsfähig ist, wenn die primäre Konsole ausfallen sollte.

Es sind trotzdem Situationen denkbar, in denen keine Management-Konsole für print2forms erreichbar ist. Was in diesem Fall genau passiert, ist Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen.

Für einen Ausfall einer Management-Konsole kann es verschiedene Gründe geben. Vom Ausfall des Rechners, auf dem die Konsole ausgeführt wird, über Netzwerkprobleme, bis zum Verlust oder Defekt des USB-Schlüssels ist einiges denkbar. Bei der NET-Konsole kann die Verbindung zum Lizenz-Server gestört sein (siehe nächster Absatz).

Das Verhalten der verschiedenen Komponenten von print2forms beim Ausfall der Management-Konsole(n) ist wie folgt programmiert:

• Ein p2fClient oder ein p2fGateway fordern mit dem ersten Druckauftrag von der Konsole eine Lizenz an. Wird eine Lizenz erteilt, wird der Druckauftrag abgearbeitet. Wird die Erteilung einer Lizenz abgelehnt, bleibt der Client oder das Gateway mit einer Fehlermeldung stehen. Wurde die Lizenz erteilt, wurde die Dauer einer in der Lizenzdatei eingetragenen sogenannten Karenzzeit übermittelt. Weitere Druckaufträge, die innerhalb dieser Karenzzeit beim Client oder Gateway eintreffen, werden ohne weitere Rückfrage bei der Konsole abgearbeitet. Ist die Karenzzeit verstrichen, wird mit dem nächsten Druckauftrag wieder eine Lizenzanfrage an die Konsole gestellt.

• Wird ein p2fClient oder ein p2fGateway innerhalb der Karenzzeit angehalten und wieder neu gestartet, wird der Rest der Karenzzeit nicht übertragen, und es muss in jedem Fall erst wieder eine Lizenzanfrage gestellt und positiv beantwortet werden, bevor wieder Druckaufträge bearbeitet werden. Deshalb sollten nach Möglichkeit bei ausgefallener Konsole keine Clients und Gateways angehalten werden.

• Mit Ablauf der Karenzzeit stellen p2fClient und p2fGateway jedoch ihre Tätigkeit ein, und warten darauf, dass wieder eine Konsole erreichbar ist. Clients und Gateways in diesem Status sind im Kontrollfeld des Client/Gateway-Services an der türkisfarbenen Flagge zu erkennen. Je nachdem, wann die einzelnen Clients oder Gateways das letzte mal Kontakt zur Management-Konsole hatten, werden sie nach und nach in diesen Status gehen. Es ist also nicht so, dass auf einen Schlag alle Clients und Gateways ihre Arbeit einstellen. Ist wieder ein Kontakt zur Management-Konsole hergestellt, werden automatisch wieder Druckaufträge entgegengenommen und abgearbeitet.

• Der p2fServer, der p2fRouter und der p2fProxy werten ebenfalls die Karenzzeit aus, und sind deshalb in diesem Zeitraum noch voll funktionsfähig. Mit Ablauf der Karenzzeit stellen sie jedoch ihre Tätigkeit ein, und warten darauf, dass eine Konsole wieder erreichbar ist. Ist wieder ein Kontakt zur Management-Konsole hergestellt, wird die vorherige Tätigkeit automatisch fortgesetzt.

• Eine Management-Konsole gilt dann als nicht erreichbar, wenn es nicht binnen 20 Sekunden gelingt, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Ist eine Backup-Management-Konsole konfiguriert, wird automatisch auf diese umgeschaltet. Ist die Backup-Management-Konsole erreichbar, geht der Druck ohne Unterbrechung (außer den einmaligen 20 Sekunden Wartezeit) weiter. Ist die Haupt-Konsole wieder erreichbar, verweist die Backup-Management-Konsole die anfragende print2forms-Komponente an die Haupt-Konsole zurück. Ist die Backup-Management-Konsole ebenfalls nicht erreichbar, ist das Systemverhalten so, als sei keine Backup-Management-Konsole konfiguriert und das System kommt irgendwann zum Stillstand.

• Ein neu gestarteter p2fServer kann nur bei intakter Verbindung zur Konsole in Betrieb genommen werden.

Eine NET-Management-Konsole lizenziert sich gegen einen von drei Lizenz-Servern der SPE Systemhaus GmbH.

Ein Mechanismus innerhalb der NET-Management-Konsole sorgt dafür, dass im Falle, dass keine Netzwerkverbindung zu einem der Lizenz-Server hergestellt werden kann, automatisch ein anderer Lizenz-Server angesprochen wird. Den Lizenz-Servern werden dabei Prioritäten zugeordnet.

Die NET-Management-Konsole versucht, immer beginnend mit dem Server der höchsten Priorität, Verbindung mit dem Lizenz-Server aufzunehmen. Ist dieser nicht erreichbar, wird der Lizenz-Server der nächst niedrigeren Priorität angesprochen, usw. Damit ist eine Funktion der NET-Konsole garantiert, solange mindestens einer der drei Lizenz-Server erreichbar ist.

Tritt aber der Fall ein, dass keiner der Lizenz-Server erreichbar ist, zum Beispiel weil die Verbindung der Firma zum Internet gekappt ist, wird dieser Mechanismus keine grosse Hilfe sein, und das System kommt wie oben beschrieben irgendwann zum Stillstand.

Deshalb ist es immer wichtig, die (beiden) Konsole(n) auch lokal zu überwachen. Das kann mit kommerziellen Netzwerküberwachungsprogrammen geschehen oder aber auch mit Windows-Bordmitteln.

In diesem Wiki gibt es mehrere Artikel, die sich mit der Überwachung von print2forms und dessen Management-Konsolen beschäftigen:

• USB-Konsole überwachen
• NET-Konsole überwachen
• Überwachung von print2forms
• Überwachung von print2forms II

Bei rechtzeitiger Alarmierung des Administrators ist es meist möglich, den Grund für den Ausfall zu beheben. Sogar das Aufsetzten einer frischen Management-Konsole auf einem Ersatzrechner ist innerhalb der Karenzzeit durchaus realistisch.