Für die Nutzung von Sicherem Drucken oder Roaming in print2forms wird eine App oder eine Web-Anwendung auf einem Smartphone oder Tablet eingesetzt, welche über das Netzwerk des Unternehmens Kommandos an den print2forms-Router schicken, und so den Druck auslösen.
Dazu ist es notwendig, dass das betroffene Smartphone oder Tablet Bestandteil des Unternehmensnetzwerks wird. Im Falle, dass zu diesem Zweck Geräte der Firma zusammen mit einer entsprechenden VPN-Lösung zum Einsatz kommen, ist das sicherheitstechnisch unbedenklich.
Im Falle von Endgeräten, die Mitarbeitern oder gar externen Personen (Lieferanten, Kunden, etc) gehören, ist die Netzwerkanbindung dieser Geräte aus Sicht der Sicherheit aber äusserst problematisch. Es entsteht zumindest ein nicht unbedeutender Verwaltungsaufwand für die firmenfremden Geräte.
Von daher erscheint die Nutzung der App durch fremde Geräte und/oder Personen nicht praktikabel.
Mit dem print2forms-Router, der mit dem print2forms-Installer Build 289 ausgeliefert wird, steht jetzt eine Funktion zur Verfügung, die zusammen mit einer Art Relais 1), auf einem Server der SPE Systemhaus GmbH gewährleistet, dass beliebige Endgeräte mit Internetzugang auf den Router innerhalb einer Firma zugreifen können, ohne dass diese Endgeräte Verbindung zum Firmennetzwerkes haben. Es ist sogar sichergestellt, dass keinerlei Netzwerkpakete des Endgeräts das Firmennetzwerk erreichen können.
Für alle beteiligten Netzwerkverbindungen zwischen Smartphone und dem Relais sowie dem Relais und dem Router wird eine verschlüsselte HTTPS-Verbindung (TLS 1.2) benutzt. Dabei werden zwei verschiedene Zertifikate eingesetzt, sodass schon alleine von daher kein Durchkommen von nicht geprüften Netzwerkpaketen des Smartphones möglich ist.
Die Inhalte, der vom Smartphone ankommenden Anfragen werden vom Relais entschlüsselt, entpackt, geprüft, ausgewertet, umkodiert, neu verschlüsselt und dann erst zum Router weitergeleitet. Der Rückweg von Antworten geschieht entsprechend.
Vereinfachtes Schema:
Der funktionale Ablauf ist in etwa folgender:
Auf Seiten des print2forms-Routers gibt es im Kontrollfeld einen neuen Tab mit dem Namen SSL Verbindung. Hier wird unter SSL Relay Server die Adresse des Relais angegeben - immer router.spe-systemhaus.net. Die Portnummer ist immer fest 55522. Mit dem Eintrag unter Zertifikat wird bestimmt, mit welchem Zertifikat die SSL-Verbindung verschlüsselt werden soll. Bei der Installation von print2forms wird ein festes für diesen Zweck von der SPE Systemhaus GmbH ausgestelltes Zertifikat mitgeliefert. Es ist nicht (!) möglich, dieses Zertifikat auszutauschen, weil sowohl der Router als auch der Relais Teile des Zertifikats prüfen. |
Soll das erste Mal aus einer Android App heraus eine Verbindung zum Relais aufgebaut werden, muss als erstes die Konfiguration aktualisiert werden. Dazu wird auf das Zahnrad-Symbol in der rechten oberen Ecke der Startseite getippt. Es erscheint der nebenstehende Dialog. Es wird unter Netzwerkanbindung eine Auswahlliste angeboten, aus der die Einstellung Sicheres Relais (HTTPS) auszuwählen ist. Unter Lizenznummer ist die Zahl einzutragen, die in der XML-Datei der Lizenz unter dem Tag mit dem Namen CustomID zu finden ist. Für die Eintragung unter Kennzeichen des Routers entnehmen Sie dem Administrationsprogramm von print2forms die interne Bezeichnung des Routers. Es ist der alphanumerische Kode, der in der rechten Hälfte in der ersten Zeile hinter dem Wort 'Objekt:' angezeigt wird. Nach Tippen auf die Schaltfläche Abspeichern ist die Konfiguration abgeschlossen. Die App speichert die Daten in ihrem lokalen Speicher. Wird dieser aufgeräumt oder aus Platzmangel gelöscht, muss die Konfiguration wiederholt werden. |
Wird das erste Mal von einem Browser durch simples Surfen auf https://router.spe-systemhaus.net eine Verbindung zum Relais aufgebaut, muss als erstes die Konfiguration aktualisiert werden. Dazu wird auf das Zahnrad-Symbol in der rechten oberen Ecke der Startseite geklickt (oder getippt). Es erscheint der nebenstehende Dialog. Unter Lizenznummer ist die Zahl einzutragen, die in der XML-Datei der Lizenz unter dem Tag mit dem Namen CustomID zu finden ist. Für die Eintragung unter Kennzeichen des Routers entnehmen Sie dem Administrationsprogramm von print2forms die interne Bezeichnung des Routers. Es ist der alphanumerische Kode, der in der rechten Hälte in der ersten Zeile hinter dem Wort 'Objekt:' angezeigt wird. Nach einem Klick (oder Tippen) auf die Schaltfläche Abspeichern ist die Konfiguration abgeschlossen. Die eingegebenen Daten werden im internen Speicher des Browsers abgelegt. Wird dieser Speicher vom Benutzer gelöscht, muss die Konfiguration wiederholt werden! |
Zur Betrachtung der Sicherheit dieser Lösung muss als erstes darauf hingewiesen werden, dass der Router nur Metadaten über Druckaufträge austauscht und niemals Druckdaten selbst. Deshalb kann es nicht passieren,
Die Frage, welche Informationen möglicherweise Unbefugten in die Hände fallen können, lässt sich wie folgt beantworten:
Die grösste Gefahr besteht darin, dass ein Benutzer, der die Lizenznummer, die Identifikationsnummer des Routers, eine Benutzerkennung und die zugehörige PIN kennt, einen Druckauftrag löschen kann.
Diese Gefahr besteht vor allem natürlich bei ehemaligen Mitarbeitern. Es ist klar, dass deren Benutzerkennung und PIN im print2forms-Administrationsprogramm schnell gelöscht gehören. Sollte es im Einzelfall ein Problem sein, dass dieser Personenkreis die konfigurierten Drucker und Gateways sieht, kann der Router im print2forms-Administrationsprogramm neu angelegt werden. Er erhält dann eine neue Identifikationsnummer, die dann allerdings den aktuellen Benutzern mitgeteilt werden muss, damit diese ihre Konfiguration ändern können.
Für die Beantwortung der Frage, ob Daten der Firma A irgendwie fälschlich an Firma B gelangen können, ist wichtig zu wissen, dass dies von der Konstruktion her nur durch einen Identitätsdiebstahl möglich wäre. Das bedeutet, ein möglicher Angreifer müsste die Lizenznummer der Firma, die interne Identifikationsnummer des Routers, aber auch Benutzerkennung und das zugehörige Passwort kennen oder raten.
Das ist nicht unmöglich, aber die Konstruktionsregeln der Lizenznummern und der internen Identifikationsnummer des Routers machen es sehr schwierig, von Firma A auf Firma B zu schliessen.
Leichter ist natürlich der Identitätsdiebstahl innerhalb der Firma, weil dazu nur die Benutzerkennung und die PIN bekannt sein müssen. Das liegt aber weitestgehend in der Verantwortung der Firma, die den Router betreibt.
Die Frage nach der Verwundbarkeit der Lösung durch von aussen eingeschleusten Schadcode beschränkt sich weitestgehend auf die Verwundbarkeit des Relais. Hier kommen theoretisch viele Angriffszenarien aus dem Web-Umfeld in Frage. Da der im Relais eingestzte Web-Server ein minimalistischer, nur für diesen Zweck kodierter Server ist, ohne jedes serverseitige Skripting, dafür aber mit hart kodierten Zugriffsrechten, fallen viele der bekannten Angriffsmethoden aus.
Auf der Router-Seite des Relais werden ausschliesslich XML-Dateien ausgetauscht, die mit entsprechenden Parsern in DOMs konvertiert werden. Von daher besteht keine bekannte Möglichkeit, auf dieser Seite ausführbaren Kode zu transportieren.
Das Relais ermittelt und speichert im Regelbetrieb keine Daten über die angemeldeten Endgeräte oder Browser. Zur Analyse von technischen Anormalitäten oder gar Angriffen können jedoch Log-Dateien mitgeschrieben werden. Diese Daten werden ausschliesslich im Rahmen der DSGVO genutzt und anschliessend gelöscht.